Wer die letzten beiden Beiträge kennt, weiß, dass „Der Reisende“ am Tor angekommen ist und eintritt. Die Tür ist ein essenzieller Angelpunkt jeder Reise, Eingang und – das ist besonders wichtig – auch der gesicherte Ausgang aus der Reise. Es gibt Reisen, bei denen aus der Art der Reise heraus keine Tür existiert, dafür gibt es jedoch Ersatz. Diese Besonderheiten erkläre ich zu einem anderen Zeitpunkt noch detaillierter.
Dem Anfänger empfehle ich, sich an der Imagination der Tür zu orientieren. Denn es klingt sehr einfach und selbstverständlich, durch eine Tür zu gehen – wir machen das alltäglich unzählige Male. Doch dieser bewusste Schritt über eine Schwelle in eine völlig fremde Welt kann schon beeindruckend, ehrfurchteinflößend oder sogar beängstigend sein. Wer sich jedoch an die Schritte vorher gehalten hat, ist auf der sicheren Seite.
Schamanisches – Reiseregeln II
Die Regeln im letzten Beitrag betrafen die Vorbereitung zur schamanistischen Reise. Ein Sprichwort sagt „Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete“. In diesem Sinne lege ich diese Schritte jedem Reisewilligen ans Herz.
Nun ist jeder Reisende anders, manche benötigen an dieser Stelle eine kurze Pause um inne zu halten oder nochmals zu prüfen ob alles bereit ist und was als Nächstes kommt. Jetzt wäre dafür der beste Zeitpunkt.
Heute geht es um den Beginn der Reise, ein komplexer Vorgang, der für den Anfänger den schwierigsten Teil darstellen kann. Bei geübten Reisenden schleicht sich dagegen häufig eine unachtsame Routine ein, die den Verlauf der Reise unbemerkt verändern kann. Beiden können diese einfachen Regeln von heute helfen, den richtigen Eingang zu finden.
– Führe eine rituelle Reinigung durch
– Leite die Trance ein
– Finde das Tor für den Zugang zur Welt und begehe vorhandene Stufen nach oben oder unter
– Durchschreite das Tor „Schamanisches – Reiseregeln II“ weiterlesen
Reiseregeln
Wenn ein Schamane reist, betritt er Welten, in denen er nur Gast ist. Allgemeine „Regeln“ schützen ihn dabei und legen gleichzeitig eine Wiedererkennbarkeit verschiedener Abläufe fest. So wird die Interpretation des Geschehenen vereinfacht und der Reiseerfolg ist somit wahrscheinlicher.
Nun begibt sich ein Laie in der schamanistischen Reise nur in innere Welten. Trotzdem ist hier eine gewisse Vorsicht geboten, denn die Räume sind noch unerforscht und unbedachte Aktionen können in der Realität Folgen haben.
Die meisten Regeln erscheinen so logisch, dass sie oft unbeachtet bleiben, doch das A und O jeder schamanistischen Reise sind die bewusste und achtsame Vorgehensweise.
Der sprechende Dachs
Wer viel im Wald spazieren geht, hat sicher auch schon Tierknochen von Waldtieren gefunden. Meist bleiben sie einfach liegen, manche Menschen nehmen gerne mal ein besonderes Stück mit nach Hause. Besonders beliebt sind abgeworfene Gehörne und Kopfskelette.
So ein kleines Geweih von einem jungen Rehbock eignet sich bei schamanischer Arbeit ausgezeichnet z. B. zum Ausziehen von Meridianblockaden.
Aber was könnte man mit einem Kopf anfangen?
In alten Geschichten ist der Kopf, auch von Verstorbenen, der Sitz des Wissens und der seelischen Erinnerungen. Hier fällt mir die Legende von Bran ein, dessen Kopf unter dem White Tower in London vergraben sein soll, um das Land vor Angriffen zu schützen. Viele Erzählungen handeln von Ritualen, um den Kopf in Krisenzeiten zu befragen.
Ich persönlich neige dazu, Teile von Tieren dort zu lassen, wo sie hingehören und ihren Weg der Natur zu überlassen. Und doch finden immer wieder Wesen in Form von Tierskelettteilen zu mir, ohne dass ich selbst darauf Einfluss nehme – dann soll das wohl so sein.
Werkzeuge – die energetische Entsprechung
Es gibt viele Geschichten von Schamanen in Indonesien oder Südamerika, die Heilzeremonien durchführen und dazu ein Huhn verwenden.
Was hat es damit auf sich?
Natürlich ist das Huhn die Vergütung für den Schamanen.
Aber es ist auch der Träger der Informationen über den Kranken.
Schon durch den Kauf des Huhnes, noch besser die eigene Aufzucht, ist der Kranke mit dem Huhn energetisch verbunden. Besondere Rituale festigen diese Verbindung.
Der erfahrene Schamane erkennt dann am Huhn, was die Probleme verursacht, die zur Krankheit führen und beginnt hier mit der Heilzeremonie, die sich auf den Erkrankten auswirkt, als wäre sie an ihm durchgeführt worden.
Das ist ein besonders offensichtliches Beispiel für das, was als Entsprechung im Schamanischen bezeichnet wird.
Werkzeug vs. Kraftgegenstand
Wo die Reise hinführt…
Schamanistisches Reisen ist eine feine Gelegenheit, mehr über die Natur und ihr Wesen zu erfahren. Der eigene Bezug und das genetische Wissen reichen aus, um näher hinsehen zu können, als dies mit den Augen möglich wäre. Zudem erhält man das Geschenk der Erinnerung an etwas, das man im Mikroskop vielleicht sehen, jedoch nicht erleben oder fühlen kann.
Alles neu macht… der Frühling
In ländlichen Gegenden ist es seit jeher Brauch, Wohnräume und Ställe nach dem Winter auszuräuchern. Auch in der modernen Zeit ist es zu merken: Feuchtigkeit, Kälte und Dunkelheit haben ihre Spuren hinterlassen.
Die Räucherung ist auch eine energetische Reinigung. Stillstand, Ängste und Trauer können mit dem Rauch in Bewegung versetzt werden.
Märchen – Rollen – Leben

Viele Rollenspiele haben sich in die Welt des Internet verlagert und werden dort gerade von Erwachsenen mit einem hohen Spaßfaktor gespielt.
Kinder lernen mit den verschiedenen Rollen den Umgang mit Situationen, die im Spiel „künstlich“ herbeigerufen werden. Durch die abwechselnden Perspektiven lernen sie sich einen Rundumblick zu verschaffen. In Szenarien werden Entscheidungen getroffen, die außerhalb des Spiels folgenlos bleiben. Die Entwicklung der eigenen Entscheidungsfähigkeit kann friedvoll in den Spielablauf integriert werden. Dasselbe geschieht bei vorgelesenen Märchen, jede Rolle wird „im Kopf“ durchgespielt. Auch deshalb wollen Kinder gerne immer wieder das gleiche Märchen hören, auch wenn sie es selbst schon auswendig kennen.
Gebet, Anrufung, Fokussierung
Wer sich mit einer Gottheit, Entität oder Grundenergie verbunden fühlt weiß, dass zur Aktivierung dieser Verbindung ein Dialog erforderlich ist. Meist findet dies über innere Gespräche und sog. Eingebungen statt, doch verstärkt sich die vorhandene Kraft durch ritualisierte Gebete und Anrufungen um ein Vielfaches.
Weitere Verstärker sind z.B. Opfergaben, die Durchführung in Gruppen und regelmäßige Wiederholungen.
Nach meiner Erfahrung führt ein bewusst und aufmerksam durchgeführtes Gebetszeremoniell zu einer starken Fokussierung meiner Kräfte und Fähigkeiten, die mich in die Lage versetzen, dem Wunsch/der Bitte die erforderliche Energie zuzuführen und auch zu erkennen, wenn die Erfüllung greifbar ist.
Hier sei es jedem selbst und seinem persönlichen Glauben überlassen zu entscheiden, ob es eine höhere Kraft oder das Selbst ist, das hier wirkt.
Ein Gebet, das mir ein langjähriger Lehrer als tägliches Morgenritual beibrachte, möchte ich hier zur Verfügung stellen.
Möge es Inspiration und Hilfe sein…