Gerade wenn der Hals etwas rau ist tut das Lutschen eines Bonbons einfach gut. Diese selbst zu machen ist ganz einfach und bietet die Möglichkeit, diese nach eigenem Geschmack zusammen zu stellen und mit frischen Zutaten zu variieren. Und sie eignen sich wunderbar als kleine Aufmerksamkeit in der Erkältungszeit. Wir haben für euch verschiedene erprobte Varianten vorbereitet und erklären, worauf es ankommt, wenn ihr eigene Kombinationen zusammenstellen möchtet.
Zucker oder Xylit?
Zuerst muss die Grundentscheidung fallen: Sollen die Bonbons aus Zucker oder Xylit (Birkenzucker) bestehen? Zu beachten ist, dass Xylit weniger Kalorien enthält und zahnschonender ist, bei übermäßigem Verzehr aber abführend wirken kann. Achtet beim Kauf einmal darauf: Es gibt sowohl Xylit, das aus Maiskolben gewonnen wird, als auch aus Birken- und Buchenholz.
Was soll nun alles in unsere Bonbons hinein?
Für Hustenbonbons bieten sich folgende Inhaltsstoffe an: Ingwer, Zimt, Salbei, Thymian, Pfefferminze, Gewürznelken (wer den Geschmack mag, davon allerdings wirklich nur eine Messerspitze). Diese könnt ihr frei variieren, ganz nach Belieben.
Die Kräuter können in Form von gemahlenem Pulver, fein geschnitten oder als Tee verwendet werden.
1-2 Tropfen Ätherische Öle sorgen für ein Extra an Frische und Wirkung. empfehlenswert sind Salbei, Thymian, Eukalyptus, Menthol oder Kampfer.
Was ist mit Honig?
Honig verliert viele seiner positiven Eigenschaften beim Erhitzen. Die enthaltenen Enzyme sind Eiweiße (Proteine), die über 40 Grad denaturieren, also nicht hitzestabil sind. Daher wird er erst zusammen mit den Kräutern, nachdem der Topf von der Herdplatte genommen wurde, eingerührt. Dies fügt euren Bonbons eine geschmacklich interessante Süße hinzu.
Und Zitronensaft für das Vitamin C?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt die empfohlene Tagesdosis an Vitamin C (für gesunde Erwachsene) bei 100 Milligramm. Dieser Wert ist auch im Winter leicht zu erreichen. Einen Mangel können wir mit unseren Bonbons nicht ausgleichen, gleichzeitig aber auch nicht überdosieren. Eine kurze Rechnung: Eine ganze Zitrone enthält 50-60 ml Saft, dies entspricht 3-4 EL Zitronensaft. 1 EL enthält 15 ml Zitronensaft, in denen ca 7-8 mg Vitamin C stecken. Und das ist die Menge in allen Bonbons zusammen!
Hinzu kommt, dass das Vitamin C hitzeempfindlich ist und durch hohe Temperaturen schnell zerstört werden kann. Daher geben wir die Zitrone erst ganz am Ende hinzu.
Der Zitronensaft gibt den Bonbons eine zusätzlich fruchtige Frische mit hinein. In Kombination mit Honig sorgt er ausgleichend dafür, dass die Bonbons nicht übersüß schmecken.
Hinweise:
– Karamellisierender Zuckersirup wird sehr heiß, weit über 100 Grad. Also nicht versuchen zu probieren währenddessen und gut aufpassen.
– Manche Kräuter sind für Kinder nicht geeignet, ggf. bitte darauf achten. Ätherische Öle wie Menthol, Kampfer und Eukalyptus können sogar zu Atemnot führen.
– Xylit wirkt auf Hunde hochgiftig. Unbedingt außer Reichweite aufbewahren!
Grundrezept:
– 200g Zucker/Xylit in einem Topf vorsichtig schmelzen und unter ständigem Rühren karamellisieren.
– Topf vom Herd nehmen.
– Alle vorbereiteten Zutaten je nach Rezept einrühren.
– In Silikonförmchen füllen oder kleine Drops auf ein Backpapier bzw. eine Backmatte tropfen.
– Sobald sie etwas abgekühlt sind, die Bonbons mit Puderzucker bestäuben, damit sie später nicht aneinander kleben (optional).
– Ein paar Stunden aushärten lassen.
Rezept 1: „Halsschmeichler“ – Frischer Salbei und Honig
– 2 EL flüssiger Honig oder 1 EL dickflüssiger Honig
– 1 EL Zitronensaft
– Zwei Hände voll frische Salbeiblätter (waschen, von den Stängeln zupfen, dann fein schneiden oder hacken)
Rezept 2: „Nase frei“ – Kräuterpulver mit Ingwer
– 4 El Kräuterpulver (zusammengestellt aus Salbei, Thymian, Pfefferminze)
– 1 EL Zitronensaft
– 1 Scheibe Ingwer (fein gerieben)
– etwas Zimt
– 1-2 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Eukalyptus oder Menthol)
Rezept 3: „Kräutertee zum Lutschen“
Einen starken Tee brühen aus 200 ml Wasser mit 1 EL Salbei, 1 El Thymian, etwas geriebener Ingwer (optional), 1 EL Spitzwegerichkraut (optional), Messerspitze gemahlene Nelken (optional)
Alternativ: Fertigen Husten-/ Bronchialtee aufbrühen.
– Davon 100 ml für das Rezept verwenden, 100 ml trinken
– 1 EL Zitronensaft
Rezept 4: „Erkältungszeit deluxe“
– 8 EL Wasser zum Zucker gleich hinzu
fein zermörserte, getrocknete Kräuter:
– 2g Fenchelsamen
– 3 Kamilleblüten
– 6 Eukalyptusblätter
– 1 Salbeiblatt
– 1 kleiner Rosmarinzweig
Bonusrezept: „Beerenstark“ – für gute Laune
– 4-6 TL gefriergetrocknetes, fein gemahlenes Fruchtpulver aus Beeren (Erdbeere, Himbeere oder Blaubeere)
Tipps:
– Es schäumt etwas, daher einen genügend großen Topf mit Platz nach oben nehmen.
– An einem Holzlöffel verklumpt die Masse weniger als an einem Metalllöffel.
– Das Karamellisieren dauert ab dem Zeitpunkt wo es Blasen bildet ca. 15 min.
– Mit dem Wasserglastrick lässt sich die Konsistenz prüfen und ggf. schnell ein verbrannter Finger kühlen:
Ein Glas mit kaltem Wasser bereit stellen. Mit dem Löffel etwas von der heißen Masse in das kalte Wasser tropfen lassen. Wenn es sofort erstarrt (statt Schlieren zu bilden) und beim Herausnehmen in seiner Form bleibt, dann hat die Masse die richtige Konsistenz erreicht und ist fertig karamellisiert.
– In den Topf nach Verwendung kochendes Wasser einfüllen zum leichteren Reinigen.
– Besonders hübsche und geeignete Förmchen gibt es unter dem Stichwort „Silikon-Backmatte für Hundeleckerlie“. Von einfachen Halbkugeln bis hin zu Sternen, Blümchen, Herzchen, Fischen oder lustigen Tierköpfchen ist für jeden etwas dabei. Mit einem Backschaber lassen sich die vollen Förmchen sauber abziehen.
– Die Bonbons in luftdichten Behältern z.B. Bügelgläsern aufbewahren damit sie nicht klebrig werden.
– Die Haltbarkeit beträgt ca. 6 Monate.
Viel Spaß beim Lutschen!
Ihr habt bereits eigene Kreationen ausprobiert? Vielleicht mit Lavendel zur Entspannung oder mit exotischem Matchapulver? Oder ihr habt die Bonbons mit Fruchtsirup bunt eingefärbt? Schreibt uns und erzählt davon. 