Wenn ein Schamane reist, betritt er Welten, in denen er nur Gast ist. Allgemeine „Regeln“ schützen ihn dabei und legen gleichzeitig eine Wiedererkennbarkeit verschiedener Abläufe fest. So wird die Interpretation des Geschehenen vereinfacht und der Reiseerfolg ist somit wahrscheinlicher.
Nun begibt sich ein Laie in der schamanistischen Reise nur in innere Welten. Trotzdem ist hier eine gewisse Vorsicht geboten, denn die Räume sind noch unerforscht und unbedachte Aktionen können in der Realität Folgen haben.
Die meisten Regeln erscheinen so logisch, dass sie oft unbeachtet bleiben, doch das A und O jeder schamanistischen Reise sind die bewusste und achtsame Vorgehensweise.
Der sprechende Dachs
Wer viel im Wald spazieren geht, hat sicher auch schon Tierknochen von Waldtieren gefunden. Meist bleiben sie einfach liegen, manche Menschen nehmen gerne mal ein besonderes Stück mit nach Hause. Besonders beliebt sind abgeworfene Gehörne und Kopfskelette.
So ein kleines Geweih von einem jungen Rehbock eignet sich bei schamanischer Arbeit ausgezeichnet z. B. zum Ausziehen von Meridianblockaden.
Aber was könnte man mit einem Kopf anfangen?
In alten Geschichten ist der Kopf, auch von Verstorbenen, der Sitz des Wissens und der seelischen Erinnerungen. Hier fällt mir die Legende von Bran ein, dessen Kopf unter dem White Tower in London vergraben sein soll, um das Land vor Angriffen zu schützen. Viele Erzählungen handeln von Ritualen, um den Kopf in Krisenzeiten zu befragen.
Ich persönlich neige dazu, Teile von Tieren dort zu lassen, wo sie hingehören und ihren Weg der Natur zu überlassen. Und doch finden immer wieder Wesen in Form von Tierskelettteilen zu mir, ohne dass ich selbst darauf Einfluss nehme – dann soll das wohl so sein.
Werkzeuge – die energetische Entsprechung
Es gibt viele Geschichten von Schamanen in Indonesien oder Südamerika, die Heilzeremonien durchführen und dazu ein Huhn verwenden.
Was hat es damit auf sich?
Natürlich ist das Huhn die Vergütung für den Schamanen.
Aber es ist auch der Träger der Informationen über den Kranken.
Schon durch den Kauf des Huhnes, noch besser die eigene Aufzucht, ist der Kranke mit dem Huhn energetisch verbunden. Besondere Rituale festigen diese Verbindung.
Der erfahrene Schamane erkennt dann am Huhn, was die Probleme verursacht, die zur Krankheit führen und beginnt hier mit der Heilzeremonie, die sich auf den Erkrankten auswirkt, als wäre sie an ihm durchgeführt worden.
Das ist ein besonders offensichtliches Beispiel für das, was als Entsprechung im Schamanischen bezeichnet wird.
Werkzeug vs. Kraftgegenstand
Wo die Reise hinführt…
Schamanistisches Reisen ist eine feine Gelegenheit, mehr über die Natur und ihr Wesen zu erfahren. Der eigene Bezug und das genetische Wissen reichen aus, um näher hinsehen zu können, als dies mit den Augen möglich wäre. Zudem erhält man das Geschenk der Erinnerung an etwas, das man im Mikroskop vielleicht sehen, jedoch nicht erleben oder fühlen kann.
Alles neu macht… der Frühling
In ländlichen Gegenden ist es seit jeher Brauch, Wohnräume und Ställe nach dem Winter auszuräuchern. Auch in der modernen Zeit ist es zu merken: Feuchtigkeit, Kälte und Dunkelheit haben ihre Spuren hinterlassen.
Die Räucherung ist auch eine energetische Reinigung. Stillstand, Ängste und Trauer können mit dem Rauch in Bewegung versetzt werden.
Märchen – Rollen – Leben

Viele Rollenspiele haben sich in die Welt des Internet verlagert und werden dort gerade von Erwachsenen mit einem hohen Spaßfaktor gespielt.
Kinder lernen mit den verschiedenen Rollen den Umgang mit Situationen, die im Spiel „künstlich“ herbeigerufen werden. Durch die abwechselnden Perspektiven lernen sie sich einen Rundumblick zu verschaffen. In Szenarien werden Entscheidungen getroffen, die außerhalb des Spiels folgenlos bleiben. Die Entwicklung der eigenen Entscheidungsfähigkeit kann friedvoll in den Spielablauf integriert werden. Dasselbe geschieht bei vorgelesenen Märchen, jede Rolle wird „im Kopf“ durchgespielt. Auch deshalb wollen Kinder gerne immer wieder das gleiche Märchen hören, auch wenn sie es selbst schon auswendig kennen.
Gebet, Anrufung, Fokussierung
Wer sich mit einer Gottheit, Entität oder Grundenergie verbunden fühlt weiß, dass zur Aktivierung dieser Verbindung ein Dialog erforderlich ist. Meist findet dies über innere Gespräche und sog. Eingebungen statt, doch verstärkt sich die vorhandene Kraft durch ritualisierte Gebete und Anrufungen um ein Vielfaches.
Weitere Verstärker sind z.B. Opfergaben, die Durchführung in Gruppen und regelmäßige Wiederholungen.
Nach meiner Erfahrung führt ein bewusst und aufmerksam durchgeführtes Gebetszeremoniell zu einer starken Fokussierung meiner Kräfte und Fähigkeiten, die mich in die Lage versetzen, dem Wunsch/der Bitte die erforderliche Energie zuzuführen und auch zu erkennen, wenn die Erfüllung greifbar ist.
Hier sei es jedem selbst und seinem persönlichen Glauben überlassen zu entscheiden, ob es eine höhere Kraft oder das Selbst ist, das hier wirkt.
Ein Gebet, das mir ein langjähriger Lehrer als tägliches Morgenritual beibrachte, möchte ich hier zur Verfügung stellen.
Möge es Inspiration und Hilfe sein…
Symbole
In meinem Traum/auf meiner Reise ist eine Zahl erschienen…was heißt das denn für mich?
Keine Ahnung…
Symbole sind, auch wenn es in der heutigen Zeit anders gelebt und dargestellt wird, eine höchst persönliche Angelegenheit. Niemand kann wissen, was für mich, für dich, für jemand anders ein Symbol bedeutet.
In den Büchern „Sakrileg“ und „Der Da Vinci Code“ von Dan Brown, die eine inflationäre Darstellung von Symboldeutungen und Rätsellösungen beinhalten, wird klar, dass Symbole einen Kontext brauchen. Im einen Buch sind es die Rosenkreuzer, im anderen die Freimaurer, für die diese Symbole diese spezielle Bedeutung haben. Für eine andere Gruppe bedeuten sie vielleicht etwas völlig anderes, manchmal haben sie auch die selbe Bedeutung.
Einfach mal „Bitte“ sagen
Frisch Initiierte haben eine ganz besondere Gabe: Sie können alles, verstehen alles und sind allen Herausforderungen gewachsen – so fühlt es sich jedenfalls an. Und das ist gut so, denn Mut, Neugier und der Tatendrang sind grenzenlos, entsprechend auch frische Kraft, die so ein neues Leben am Beginn begleitet. So ging es auch mir nach meiner schamanischen Initiation. Die Prüfungen, die ich ablegen musste haben mir gezeigt was möglich ist.
Selbstverständlich braucht so ein Frischling auch ein rituelles Krafttier, das als Begleiter und Helfer zur Seite steht.
Mein Lehrer wies mir im Zuge eines Rituals ein Stück Wald zu und forderte mich auf, mein Krafttier zu finden. Kein Problem, so mitten im Wald wimmelt es ja nur so von Gekreuch und Gefleuch… dachte ich.
Was ich damals zwar wusste, aber noch nicht verinnerlicht hatte war die Tatsache, dass Rituale Räume schaffen können, die sich aus der menschlichen Wirklichkeit herausheben.