Der November war für uns im Vereinsheim eine unerwartete Herausforderung. Nach all der langen Zeit, in der wir der Pandemie weitestgehend entgangen sind, hatte es uns alle nun doch erwischt. Dabei wurden wir mit Vielem konfrontiert, was wir vorher nur aus der Theorie kannten.
Natürlich gab es den ersten Ausbruch und positiven Nachweis der Infektion ausgerechnet am Wochenende, als die regulären Arztpraxen in unserer Gegend bereits geschlossen hatten. So waren wir darauf angewiesen, für den Risikopatienten kurzfristig über den hausärztlichen Notdienst das dringend benötigte Corona-Medikament Paxlovid zu erhalten. Wir kannten bereits die rechtlichen Vorgaben des Bundes, unter welchen Umständen und wie kurzfristig dieses Medikament zu nehmen sei. Nur der verantwortliche Arzt schien davon nicht nur nichts zu wissen, mehr noch, er weigerte sich auch komplett uns zuzuhören. Wir mussten dann andere Verbindungen nutzen, um schließlich doch noch eine Verordnung zu bekommen. Wir waren regelrecht entsetzt, wie alleine wir damit plötzlich waren und wie schlecht die ärztliche Versorgung im Notfall ablaufen kann.
Nach drei Tagen hatte es schließlich nach und nach auch alle anderen Hausbewohner erwischt. Durch die räumliche Nähe war das gar nicht zu vermeiden, trotz all unserer sofort getroffenen Vorsichtsmaßnahmen. Unsere eigene Hausarztpraxis hatte dann zum Glück bereits wieder geöffnet und wir bekamen die Versorgung, die wir uns erhofft hatten.
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