Silvester. Wieder einmal.
Silvester und Tiere, Böllerei und Panik. Jedes Jahr das Gleiche. Wie wunderbar waren die vergangenen Jahre, in denen der Verkauf von Feuerwerk verboten war für unsere Fellnasen!
Was hatten wir in den vergangenen Jahren nur alles ausprobiert, um ihnen diese furchtbarste Nacht des Jahres zu erleichtern! Es endete immer damit, dass wir nach Mitternacht den jeweiligen Aufenthaltsbereich schubkarrenweise von Mengen an Durchfall befreien mussten und unsere Esel schwitzen, dampfend und zitternd noch Stunden verstört in irgendwelchen Ecken standen.
In diesem Jahr wurde es viel besser, was und vor allem zeigt, dass der neue Offenstall und Paddock für unsere Tiere einen sicheren Hafen darstellen, in dem sie sich geschützt fühlen. Natürlich waren sie erstmal in Panik, als die ersten Schwärmer durch die Nacht zischten und reichlich Kanonenschläge dazu gezündet wurden. Eng aneinander gedrängelt bewegten sie sich aufgeregt im Stall hin und her. Doch nach etwa fünf bis zehn Minuten begann der erste Esel am Heu zu knabbern (Kalimero) und schließlich beruhigte sich die ganze Gruppe weitestgehend. Sie blieben zwar angespannt und aufmerksam, aber widmeten sich schließlich alle wieder ihrem Heu. Die menschlichen Betreuer draußen am Paddock sangen ein paar Lieder für sie (das machen wir Silvester immer so) und dann war es auch schon wieder gut.
Kein Durchfall, kein nassgeschwitzter Esel. Alles gut.
Wir waren stolz wie Bolle.
Für den Umbau unseres Winterstalls fehlte uns noch ein direkter Weg vom Paddock auf die Winterweide. Wir wollten diesen Weg so anlegen, dass die Esel eigenständig hin und her gehen können und nicht immer über den Wirtschaftsweg in Richtung Straße geführt werden müssen.
Den Weg so einzuzäunen, dass die Tiere nicht auf ganz eigenen Wegen bis in die Gärten der Nachbarn laufen oder unseren eigenen Garten zertreten, war das Einfachste. Da wir ein Grundstück mit starker Hanglage haben, musste dann über die Treppe in den Garten hinunter mithilfe einer Rampe eine stabile Laufmöglichkeit geschaffen werden. Grundlage unserer Konstruktion wurde eine alte Stalltür mit Stahlrahmen, die wir an der Oberkante mit Gewindestangen fest im Beton verankerten. Darauf nagelten wir eine Reihe dickerer Bretter, um genug Länge für das Gefälle zu haben. Über die Bretter kam eine doppelte Schicht besandete Dachpappe wegen der Rutschfestigkeit. Abschließend brachten wir in regelmäßigen Abständen Querlatten an. Das Ganze sieht nun wie eine ziemlich große Anhängerrampe aus.
Stolz auf die fertige Konstruktion machten wir uns dann an den wichtigsten Teil der Aufgabe: Unsere Esel davon zu überzeugen, dass sie dort hinauf und hinuntergehen können. In wenigen Wochen und mit viel Geduld haben wir dies geschafft. Die gesamte Eselschar benutzt den neuen Weg. Ziel des Ganzen war es auch, dass eine Person alleine in der Lage ist, unsere Esel versorgen und stressfrei auf die Weide und zurück zu bringen. Das ist uns damit gelungen.