Buchtipp „Quantenphysik für Hippies“

Ein Buch, das von Quantenphysikern geschrieben wurde. Es verspricht nicht weniger, als die bizarre Welt der Quantenphysik und deren unglaublichen Konsequenzen einfach verständlich darzustellen. Ich habe mir die Frage gestellt: Kann das Spaß machen? Die Antwort ist: Ja und Nein.

Das Buch selbst kommt recht unscheinbar daher.  Es sind viererlei Schriftarten auf dem Cover, was jedem Grafiker die Tränen in die Augen treiben muss. Eine Art stilisiertes Peacezeichen aus Katzen gebildet. Auf dem Buchrücken ein Ying und Yang Zeichen mit Totenköpfen statt Punkten. Als ich das Buch öffne bereue ich den Kauf fast schon – nur knapp über 180 Seiten und das in Großdruck mit teilweise ganzseitigen Bildern im Comicstil. Was kann darin schon spannendes enthalten sein, was nicht bereits im Physikunterricht oder diversen Wissenschaftsdokumentationen durchgekaut wurde? Und wie oft habe ich über Witze mit Schrödingers sprichwörtlicher Katze gelacht die zugleich tot und lebendig ist.

yin yang Zeichen mit Totenköpfen
Doch dann tue ich das, was ich immer bei neuen Büchern mache: Ich öffne es an einer zufälligen Stelle und lese das, was mir ins Auge springt:


„…wenn man erst einmal das Kaninchenloch der Quantenphysik betritt, gibt es kein Zurück mehr. Niemals. Es könnte der beste oder der schlimmste Tag deines Lebens werden.“

Okay, jetzt bin ich doch etwas neugierig geworden. So ein vollmundiges Versprechen ist entweder furchtbar übertrieben oder es hält was es verspricht. So oder so, ich möchte wissen was das Buch zu bieten hat. Und so begebe ich mich also mit Bob dem Hippie auf eine ganz besondere Reise. Zusammen begegnen wir Alice die uns von der Quantenwelt erzählt in der widersprüchliche Möglichkeiten miteinander tanzen. Als Leser sitze ich staunend mit den beiden am Tisch in einem kleinen Café. Dann geht es zum Strand und auf leisen Katzenpfoten hinter den Vorhang der Realität. Durch den angenehm lockeren Gesprächsstil lerne ich Dinge wie Quantenverschränkungen entspannt kennen. Manche Frage Bobs hatte sich in meinem Kopf genauso geformt und ich bin wie er auf Alices Reaktionen gespannt. Doch Bob ist nicht nur der wissbegierige Fragensteller, seine Sicht auf das Bewusstsein ist genauso faszinierend. Und wie Alice erlebe ich auch durch ihn mehrere Aha-Momente.

yin yang Zeichen mit Totenköpfen
Das Buch selbst besitzt keine eigentlichen Kapitel, es wird jedoch durch das Yin und Yang Zeichen in einzelne Abschnitte eingeteilt. Statt alles in einem Rutsch durchzulesen habe ich daher beschlossen, an jedem dieser Zeichen eine Pause bis zum nächsten Tag einzulegen. So kann ich die Informationen häppchenweise verdauen und mir Gedanken dazu machen. Oder auch nachrecherchieren. Bestimmte Schlüsselbegriffe sind dick gedruckt und es gibt Fußnoten zu (allerdings englischen) wissenschaftlichen Publikationen.

Die von Alice versprochene Überraschung am Ende zeichnet tatsächlich meine Karte der Realität neu. „Am Ende habe ich das Buch mit einem Lächeln geschlossen.“ Diesen Satz hatte ich im Kopf, nur zehn Seiten vor dem Ende. Doch das wird der überraschenden Wendung nicht im entferntesten gerecht. Ich saß etwas fassungslos vor den letzten Seiten und musste das soeben gelesene erst einmal verarbeiten. Ich bin sauer auf das Buch und mag es daher umso mehr. Es hat meine Welt verändert und hat dies gleichzeitig auch nicht getan. Ein Buch, das ich wirklich herzlich jedem empfehle, der ernsthaft Lust verspürt, mutig ins Kaninchenloch zu krabbeln.


yin yang Zeichen mit Totenköpfen
„Die schönste Erfahrung, die wir machen können, ist die geheimnisvolle. Sie ist die grundlegende Emotion, die an der Wiege der wahren Kunst und der wahren Wissenschaft steht. Wer das nicht weiß und sich nicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, ist so gut wie tot, und seine Augen sind verdunkelt.“
Albert Einstein (The world as I see it)

 

Der Blog der Autoren ist hier zu finden:  https://www.hippie-nerd.de/

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Buchtitel "Quantenphysik für Hippies"