Gemütlich war es für beide während der Fahrt nicht, aber nach knapp 3 Stunden Fahrt kamen sie heil in Biedershausen an. Sie waren schweißnass und ziemlich fertig. Beim Ausladen in Hessen hatten wir Soupline zuerst aus dem Hänger geführt, weil diese besser rückwärts geht und machten es nun wieder so. Was eine falsche Entscheidung war. Dana allein im Hänger warf sich so sehr in ihren Anbindestrick, dass der Panikhaken sich öffnete und sie mehr schlecht als recht hinter der Mutter her aus dem Hänger sprang. Zum Glück war sie zwar aufgeregt, aber nur stur und nicht in Panik und ließ sich gleich am Halfter nehmen und auf die Hausweide führen.
Große Handtücher und warme Wolldecken lagen schon parat, mit denen wir sie trocknen und warm abdecken konnten.
Nicht lange danach lagen zwei müde Esel in Wollkaros gehüllt im Dunkeln auf der Weide und schliefen.
Am nächsten Tag, der gefühlt fünfzigste in einer Reihe verregneter Tage, bekamen beide Regendecken übergelegt und anschließend führten wir sie zu Fionn und Altesse auf die große Talweide. Wer die Gegend hier kennt weiß, dass der Weg recht steil, uneben und auch ziemlich lang ist. (Zu Fuß 10 Minuten runter und 20 Minuten rauf)
Üblicherweise müssen die geführten Esel da immer mal energisch ausgebremst werden, weil sie bergab zu viel Schwung aufnehmen und an ihrem führenden Menschen vorbei laufen.
Das war dieses Mal ganz anders. Wir hatten solche braven, vorsichtig gehenden, gehorsamen Esel, dass wir uns ganz kurz fragten, ob wir wirklich die richtigen Esel mit nach Hause genommen hatten. Gerade Dana ist ja bekannt als "arabischer Vollblutesel" dem es hin und wieder recht egal ist, ob da noch ein Mensch an ihr dran hängt.
Die Lösung für das brave Verhalten war wohl eher der kräftige Muskelkater, die steifen Beine von der langen Fahrt und die Tatsache, dass beide Probleme mit den Hufen hatten.
Auf der Weide angekommen, folgten beide uns weiter auch ohne Halfter bis in das tiefere Teilstück und wir riefen Fionn und Altesse, die sich natürlich weit hinten am entferntesten Ende der Weide aufhielten. Altesse kam als Erste und freundliches Nasengestüber und Geschnuppere begann. Bis dann Fionn eintraf.
Es war wirklich zum Lachen, wie der plötzlich den wilden Hengst gab. Mit flatternder Regendecke (ja, sie ist ihm zu groß) über die Weide hopste, Nüstern gebläht und selbst nach herannahenden Menschen ausschlagen wollte. |