Am 24.06. fand unser Eselfest - 5 Jahre Eselzucht - im toll bepflanzten Innenhof unseres Ordenshauses statt.
Es kamen viele Besucher aus Nah und Fern und viele interessierten sich sehr fürs Eselschmusen. Unsere Zottel waren auch sehr begeistert vom regen Andrang. Sie sind dankbare Abnehmer von Streicheleinheiten, Äpfeln und saftigen Karotten, welche übrigens das Superlieblingsessen von unserem Fionn sind.
Fionn wurde zum besseren Beschmusen auf unseren Innenhof gebracht, und trotz wehender Pavillons und Menschenansammlungen hat er das souverän und toll gemeistert.
Zum Üben haben wir Fionn am Tag zuvor mit viel Geduld den Weg bekannt gemacht. Es war das erste Mal für ihn, dass er von seiner Mama und seinen Schwestern getrennt wurde. Das schien ihm nicht allzu viel auszumachen. Die Mädels waren da eher am Motzen und haben mit lautem I-AHHH, ihren Protest bekundet.
Einen Esel zu führen bedeutet in allererster Linie mal Geduld. Es ist ja alles neu und könnte einem ja die Eselfüsse abbeißen. Vorbeifahrende Trecker haben ihn nicht erschreckt und die komischen Kisten mit den runden Füssen (Autos) mussten genau begutachtet werden, bevor man weitergehen kann. Und die haben auch noch einen eigenen Stall und verschwinden dann darin (Garage).
Auch den Gullideckeln ist nicht zu trauen. Das macht komische Geräusche und da geht’s bestimmt ganz tief runter. Die engen Durchgänge wie zwischen einem Auto und der Hauswand sind auch nicht so vertrauenserweckend.
Als Führer muss man seine eigenen Gedanken kontrollieren. Die Aufmerksamkeit ganz beim Esel haben und nicht schon an noch zu erledigende Arbeiten denken, was eine Gedankendisziplin erfordert, da einiges vorzubereiten war fürs Fest.
Außerdem gibt es im Dorf Katzen. Ich weiß auch nicht, was unsere Esel mit den Katzen haben, die müssen in ihren Augen allesverschlingende Bestien sein. Bei unserer ersten Übungstour saß auf dem Hof gegenüber eine Katze. Jetzt muss immer dahin geschaut werden, ob dieses Monster nicht vielleicht immer noch dort sitzt und auf ihn lauert. Das sorgfältige Überlegen unseres Fionn kann minutenlang gehen. Der schmale Eingang zum Hof, da musste doch schon mal 10 Minuten überlegt werden, ob ein da durch gehen wirklich nötig ist. Es gab natürlich für den tapferen Esel Karotten als Belohnung.
Und ich kann euch berichten es lohnt sich, mit Geduld und
Einfühlungsvermögen zu arbeiten. Fionn hat beim zweiten Durchgang nur kurz gezögert und beim Fest ist er ganz locker durch den Eingang gelaufen, als hätte er es schon immer so gemacht.
Um an das Gelernte anzuknüpfen haben wir am Montag nach dem Fest gleich weitergeübt. Wir waren eine Runde durchs Dorf spazieren und sind bis an den Dorfplatz gelaufen. Dahinter befindet sich eine saftige grüne Wiese mit würzigen Kräutern. Na das war ja mal eine Leckerei für unseren Buben.
Und auf dem Nachhauseweg, beim dritten Ausflug, wollte er wieder einen großen Bogen um das parkende Auto mit dem schmalen Durchgang machen. Da gilt es zu unterscheiden, ist es echte Angst oder ist es ein Austesten, was man sich als Jungesel so alles erlauben darf.
Mit sturer Überredungskunst hat Fionn den Durchgang gemeistert und wurde dafür überschwänglich gelobt.
Abschließend dazu noch folgendes:
Hat ein Esel zum Führer Vertrauen gefasst, geht er mit ihm überall hin.
Man muss sich nur ein paar extra Stunden Zeit nehmen. |