Unser Januar 2024

Wettertechnisch hat der Januar ja wirklich alles geboten. Von Schnee und Frost bis Blitzeis zu frühlingshaftem Dauerregen, um dann noch ein paar Winterorkane und noch mehr Regen aus dem Hut zu ziehen.

Mittendrin im Glatteis ist uns das Streugut ausgegangen. Unser Grundstück hat ziemlich viel Gehweg rundherum zum Abstreuen, da geht schon einiges an Split weg, wenn bei Glatteis dick gestreut werden muss. Auf dem Hof haben wir uns mit Stroh geholfen. Einfach den Eseln einen Sack entwendet und in dünner Schicht auf dem Steinpflaster ausgebreitet. Das hilft erstaunlich gut, sogar bei Blitzeis.

Bei unserem Kalimero mussten wir allerdings etwas mehr auffahren. Dieser hatte sich am frühen Morgen im Betonbereich des Paddocks hingelegt. Als er aufstehen wollte, war nur mittlerweile der Regen auf den gefrorenen Boden gefallen und er lag auf einer spiegelnden Eisfläche und kam nicht mehr auf die Beine. Als wir ihn zur Frühversorgung fanden, lag er etwa vier Stunden auf dem kalten Boden in seinem Kot und Urin. Bei seinen Aufstehversuchen rutschte er weg und geriet mit den Hufen in die Stangen des metallenen Außentores. Ganz großes Kino!

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Unsere Esel im Dezember 2023

Unsere liebe Altesse wurde am 1. Dezember 2023 von ihrer Patin erworben. Sie bleibt als Pensionsesel in unserer Herde und wird zukünftig als Therapie-Esel eingesetzt. Altesse hat nun eine wundervolle neue Besitzerin, ihre „Seelenmenschin“, und wir freuen uns sehr darüber. Endlich hat dieser kluge Esel eine Person ganz für sich, erhält schöne Geschenke und wird wundervoll verwöhnt.

In einem der letzten Newsletter haben wir über unsere Einstreu gesprochen. Wir verwenden nun Strohpellets in unseren beiden Eseltoiletten und eine Kompostbrühe, um die Ammoniakumwandlung zu beschleunigen. Leider hat sich nach einigen Wochen herausgestellt, dass diese Kombination nicht ganz ausreicht, insbesondere das kleinere Klo im Innenstall hat starke Dämpfe verbreitet. Nach einiger Recherche haben wir einen Sack gemahlenen Kalkstein bestellt und nach den ersten Tests zwei weitere Säcke hinzugekauft. Wir haben dieses alkalische Pulver gründlich in die bestehende Einstreu eingearbeitet, insgesamt 50 Kilo auf beide Toiletten verteilt. „Unsere Esel im Dezember 2023“ weiterlesen

Unsere Esel im November 2023

Fionn und Kyan (liegend)

Strohpellets für den Winterstall

Anfang November haben wir 975 Kilogramm Strohpellets besorgt. Mit einem geliehenen Transporter unserer Nachbarn fuhren wir zum Händler. Dort wurde die Palette direkt in den Transporter geladen. Zu Hause mussten wir dann die Pellets mit viel Muskelkraft in den Stall bringen.

Wer uns schon länger folgt, weiß, dass unser Winterstall aus zwei Bereichen mit einem großen Paddock dazwischen besteht. In beiden Bereichen haben wir Eseltoiletten angelegt, die wir vorher gereinigt und dann mit Strohpellets aufgefüllt haben. Unter das Material haben wir Wasser mit effektiven Mikroorganismen gemischt, die den Boden verbessern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese säuerliche “Kompostsuppe” die Einstreu schneller kompostieren lässt und den Geruch mindert.

Die Einstreu hat noch weitere Vorteile. Das Ausmisten ist deutlich einfacher und es fällt viel weniger Mist an als bei der klassischen Stroheinstreu. Außerdem trocknen die Pellets die Hufe der Esel stark aus, was bei dem regnerischen Wetter ideal ist.

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Unsere Esel im September 2023



Nachdem die Esel Ende letzten Monats beschlossen hatten, dass es Zuhause am Schönsten ist, haben wir sie erstmal auf der heimischen Koppel gelassen. Das Gras war ausreichend nachgewachsen und wir nutzen die Zeit, sie gut zu pflegen, die Hufe zu bearbeiten und viel Fellpflege zu betreiben.
Dank der noch einmal zurückkehrenden Hitze konnten wir sogar Kalimero das Fell mit milden Shampoo waschen und den beginnenden Filz aus seinem Fell schneiden. Er hat angefangen sein wolliges Babyfell abzuwerfen, das trotz Bürsten Poitou-typisch schnell verfilzt. Unten drunter juckt die Haut und bildet Schuppen von der schlechten Belüftung. Nachdem er trocken und mehrfach gebürstet war, hat er sich sichtlich wohler gefühlt.
Wir haben bei allen unseren Zotteleseln die Erfahrung gemacht, dass ihre Haut unter verfilztem Fell zu Entzündungen und Juckreiz neigt. Das ist einer der Gründe, warum wir sie täglich bürsten. Der Rasseverband schreibt das verfilzte Fell vor, weil es immer schon so war. Doch wir denken, dass der Umstand, dass vor hundert Jahren die Züchter keine Zeit hatten ihre Esel täglich zu bürsten, für die Gesunderhaltung und Pflege unserer Esel kein Kriterium sein kann. Zusätzlicher Vorteil, ist die soziale Komponente am Bürsten. Seit wir das täglich machen, sind besonders unsere beiden Französinnen deutlich vertrauter mit uns. Ihre anfängliche Distanziertheit hat sich völlig aufgelöst. Außerdem nutzen wir das tägliche Bürsten gleichzeitig auch für Erziehungseinheiten. Selbst wenn wir sonst keine Extra-Zeit dafür aufbringen, weil wir mal wieder mit Zaunreparatur oder Sensen beschäftigt sind, haben wir diese täglichen Übungen.

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Unsere Esel im August 2023


Gegen Ende der andauernden Regenfälle haben wir unsere Esel wieder nach oben ans Haus geholt. Die steile Weide wurde immer glitschiger, Fionn verstauchte sich eine Fessel und zu essen gab’s auch nichts mehr. Mit der neuen Weide am Wald waren wir nicht weiter vorangekommen, da wir bei der Nässe nicht mit Kettensäge, Sense und Erdbohrer arbeiten konnten.
Stattdessen haben wir die Talweide hergerichtet, den Zaun noch einmal kontrolliert und die Esel dann hinuntergebracht.

Wir machten dabei die Probe aufs Exempel unserer Erziehung der letzten Monate. Wir waren nur drei Menschen, hatten sechs Esel und wollten die lange Strecke nur einmal laufen. Also haben wir einen Teil der Esel frei mitlaufen lassen. Das ging überraschend gut. Fionn hatte sich dreimal „verlaufen“, weil seitlich des Weges sooo leckeres Grün war, und musste wieder eingesammelt werden. Dafür war Kalimero so unglaublich brav, dass man fast glauben konnte, einen großen Hund dabei zu haben.

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Unser Juli 2023

Ha! – wie Haiss! 😉
Das war dieser Juli.
Du liebe Zeit, war das heiß!
Also, um es noch einmal zu sagen: Es war wirklich, wirklich heiß.

Viel zu tun hatten wir und begannen unsere Tage so früh wie möglich, um dann eher mittags nochmal zu schlafen und abends erneut zu arbeiten. In den Ländern, die diese Sommerhitze gewohnt sind, wird das schließlich auch schon immer so gemacht (Siesta!). Trotzdem haben wir auf einige Arbeiten einfach verzichtet und auf später verschoben. Eine Zeltplane von außen mit Isopropylalkohol abzuwischen, um anschließend Flicken aufzukleben, dabei noch auf einer Leiter zu balancieren und das alles bei 30 Grad und mehr? Nein. Eher nicht.

Im Keller gab es aber noch wichtige Dinge zu tun! Dort sollten noch weitere Dämmplatten an die Decke geklebt werden. Keine angenehme, aber eine kühle Arbeit.

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Unsere Esel im Juli 2023

Unser lieber Fionn hat uns im vergangenen Monat ganz schön in Atem gehalten.

Erst sind unsere Esel in den Garten eingebrochen und der Dicke wurde just in dem Moment erwischt, als er an einer Eibe zu knabbern begann. Es folgten ziemlich nervenaufreibende Tage, da wir ja nicht wussten, wie viele dieser hochgiftigen Nadeln er erwischt hatte. Es gibt kein Gegenmittel. Wenn ein Pferd oder Esel genug des Giftes aufnimmt, dann stirbt es. Oft geht das ganz schnell, meist kann man nach drei Tagen zumindest wegen der tödlichen Dosis Entwarnung geben. Dennoch kann auch eine leichte Vergiftung Beschwerden nach sich ziehen, wie einen Schaden im Magen-Darm-Trakt, Belastung der Leber, Störung des Immunsystems.


Wir besorgten sofort ein Kräutermittel für Magen und Leber und der Tierarzt gab uns eine Art Kohlepulver, das die Aufnahme von Stoffen im Darm behindern sollte. Außerdem füttern wir direkt Mash mit sehr viel Kokosöl (Paraffinöl geht auch), um einen Durchfall zu produzieren. Das Ziel davon war, alles, was er gefressen hatte, so schnell wie möglich aus dem Körper zu bekommen. Das Lebermittel gaben wir über mehrere Wochen und ihr könnt uns glauben, wir beobachteten ihn tagelang mit Argusaugen. Der Tierarzt meinte, wir sollten „auf neurologische Ausfälle achten“. Super. Ihr würdet doch dann auch ganz nervös daneben stehen, wenn er sich zum Wälzen hinlegt? Oder wenn er morgens nicht aufstehen will, weil er noch müde ist und dabei so komische Jammergeräusch von sich gibt (das macht er IMMER) Herzrasen bekommen, oder? Sehr anstrengende Tage für uns! Fionn fand die Sonderbehandlung eher toll. Er als Einziger bekam leckeres Schlabberfutter. Dauernd gekrault und angesprochen. Er musste sich fühlen wie unser kleiner Prinz.
Zum Glück geschah nichts Besorgniserregendes. Also, außer dem heftigen Durchfall und dem zufriedenen, umsorgten Esel.

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Unsere Esel im Juni 2023

Kaum war die regnerische Zeit vorbei, wurde es bei uns trocken. Und dann noch trockener. Wochenlang brannte die Sonne mit immer höheren Temperaturen vom Himmel und es kam kein einziger Tropfen Regen vom Himmel.


Das war gut für Danas Hufabszess, der so schnell und komplikationslos ausheilen konnte. Weniger gut war es für uns beim Hufe auskratzen oder der Hufbearbeitung. Die Hufe der Esel werden bei Trockenheit wie Beton und müssen vor der Bearbeitung erstmal ordentlich nass gemacht werden. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach, mit einiger Zeit Abstand, damit das Horn tief genug durchgeweicht ist. Nur so haben Messer und Raspel eine Chance .


Unser Plan zum Setzen weiterer Zaunpfosten hatte sich dann auch erledigt. Selbst unser guter Erdbohrer nützt in trocken gebackenem Erdboden wenig.
Doch es ist insgesamt gut für unsere Esel, dieses trockene und warme Wetter. Es entspricht viel mehr ihrer Herkunft. Sie verbringen den Tag weitestgehend dösend im Schatten und sind dann nachts munter.

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Unser Juni 2023

Sommersonnenwende war dieses Jahr an einem Mittwoch, dem 21. Juni. Eigentlich wird zu diesem Tag ein großes Feuer entzündet, dass die ganze Nacht gehütet wird. Viele mussten jedoch am nächsten Tag arbeiten. Zudem mussten noch Vorbereitungen für das Hoffest am darauffolgenden Wochenende getroffen werden, sodass wir auf ein Feuer verzichtet haben. Es wurde gegrillt und wir haben den lauen Sommerabend lang draußen gemütlich zusammengesessen. Und ja, die Sonnenstunden werden nun schon wieder weniger, denn die Wende ist vollzogen.



Am 25. Juni haben wir bei strahlendem Sonnenschein unser Hof- und Eselfest gefeiert. Wir hatten eine tolle Spielecke mit spannenden, lehrreichen Angeboten. Für die Kinder gab es einiges zu erleben und zu entdecken: Von Mandalas malen über „Steck dem Esel den Schwanz an“ bis hin zu einem Wissensspiel. Das extra angefertigte Kartenspiel erläutert auf einfache und einprägsame Weise mit einem Ampelsystem, was Esel sehr gerne fressen dürfen, wovon sie nur wenig fressen sollten und was ihnen gar nicht bekommt. Nicht nur für einige Kinder, auch für einige Erwachsene gab es dabei überraschende Erkenntnisse.

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